hier kommt die Lösung des Problems ohne jegliche Säureblocker als Symptombekämpfer.
Übergibt sich dein Hund regelmäßig, bevorzugt am Morgen? Frisst er haufenweise Stöcker oder steht er pünktlich zu den Fütterungszeiten vor Dir und fordert Dich auf, ihn zu füttern?
Das sind alles schon Zeichen einer Übersäuerung!
Um eine Übersäuerung weg zu bekommen, muss man den Hunde total flexibel ernähren. Zeiten hin und her variieren, die Menge variieren, mal einmal, mal zwei Mal am Tag, Leckerchen nicht den ganzen Tag in den Hund rein stopfen. Gab es mal viele Leckerchen auf einem Spaziergang, dann bleibt das Hauptfutter aus. Der Hund und damit der Verdauungstrakt dürfen nie wissen, wann es Futter gibt.
Die Fleischmenge sollte ebenfalls runter gefahren werden und durch leicht verdauliches Obst und Gemüse ersetzt werden.
Auch Konditionierungen passieren gern unabhängig von der Zeit oder der Futtermenge, z.B. durch Tagesabläufe.
Ein Beispiel: Man steht morgens auf, geht ins Bad, macht sich fertig und nachdem man selbst gefrühstückt hat, macht man das Futter. Sieht der Tagesablauf nun jeden Tag gleich für den Hund aus, konditioniert er sich selbst, d.h. ab einen bestimmten Punkt, weiß er, das bald das Futter kommt.
Dann könnte es passieren, dass die Verdauung schon eingeleitet wird, wenn man im Bad ist (bei sehr verfressenen Hunden) oder bei weniger verfressenen Hunden spätestens, wenn man selbst frühstückt. Oder immer nach einem großen Spaziergang, fährt man mit dem Auto nach Hause, entkleidet sich, geht kurz ins Bad und macht das Futter fertig. Bei vielen Hunden fängt die Verdauung schon im Auto an. Die Verdauung startet, heißt, dass Magensäure und/oder Speichel gebildet wird. Wir wollen aber erst, dass die Magensäure produziert wird, wenn auch wirklich gefressen wird. Die Magensäure greift sonst die eigene Magenwand an, was dann zu einer schmerzhaften Gastritis führen kann. Damit das nicht passiert, wird dem Tier schlecht und er bricht sie aus.
Morgens und abends den Hund zu füttern und tagsüber dauernd Leckerchen rein, führt auch zu dem Phänomen, dass die Verdauung niemals aufhört, so dass nachts auch Magensäure produziert wird, die dann meistens am Morgen raus kommt oder auch schon in der Nacht.
Selbst zu viel Futter morgens und abends, kann zu dem Übersäuern führen.
Tagsüber bekommt der Hund noch hier und da ein Leckerchen und schon überfüttert man sein Tierchen.
Wenn man barft, dann ist die Fütterungsmenge 2-3% vom Körpergewicht. Ich füttere meine Hunde allerdings in einer Spanne von 1-4%. Ist der Hund sehr hungrig, dann gibt es eben auch ein paar Tage die doppelte Menge. Einen 10kg Hund immer 200g täglich zu füttern, ist meines Erachtens niemals richtig. Einmal wird immer die oberste Range gefüttert und des Weiteren glaube ich nicht, dass der Hund täglich immer gleich hungrig ist. Außerdem wurde die Leckerchen und Knabbereien nicht beachtet. Die Beratung war also mangelhaft. Ich kann jedem Menschen nur raten, sich alle Meinungen anzuhören. Am Besten fährt man aber immer durch Flexibilität.
Bevor es zu einer starken Übersäuerung und später einer Gastritis kommt, reagiert der Hund häufig mit Durchfall. Das könnte ein erstes Anzeichen von Überfütterung sein. Vor dem Durchfall fangen jedoch auch schon viele Hunde an, mäkelig zu werden und bekommen Blähungen. Statt auf die ersten Anzeichen der Überfütterung entgegen zu wirken, machen sich viele Halter einfach zu viele Gedanken und versuchen alles, um mehr Futter in den Hund zu bekommen (auf Biegen und Brechen). Das führt dann zu dem Teufelskreis.
Hunde brauchen keine Toppings! Sie werden fressen, wenn sie wirklich hungrig sind.
Auch die Ausrede, dass der Hund kein Gemüse mag, zieht bei mir nicht. Frisst der Hund kein Gemüse, dann ist er nicht hungrig. Schlank ist gesund! Füttert man nun sehr fettarm und viele Vitamine, wird irgendwann der Punkt kommen, dass dein Hund alles frisst. Nur dann hat man einen guten Ernährungszustand des Hundes erreicht.
Viele Neukunden kommen mit dem Phänomen des "sensiblen Magens" zu mir. Auch glauben Sie Sie häufig, dass der Hund eine Allergie auf viele Futtersorten hat. Allerdings ist eine Übersäuerung und eine Allergie nicht das Gleiche. Übersäuerungen kommen häufig mit einem "sensiblen Magen" einher oder werden auch häufig durch Blähungen oder Durchfall begleitet. Eingeleitet wird dies ausschließlich durch zu viel Futter.
Allergien dagegen zeigen sich eher durch Juckreiz, Ohrenentzündungen oder Pfoten knabbern.
Häufig kam auch nach einer Ausschlussdiät heraus, dass der Hund all meine Menüs gut verträgt und keine Allergie vorliegt. Rechtzeitig kann ich auch dagegen wirken, wenn der Hund wieder überfüttert wird. Häufig wollen meine Kunden nämlich auch wieder zu viel füttern. Schmeiße ich den Hund dann ein Hühnerherz entgegen und er frisst es nicht oder nur sehr zögerlich, dann ist der Hund nicht so hungrig wie der Besitzer gedacht hat. Ein Hund der sehr starken Hunger hat, frisst nämlich alles und zwar sehr schnell.
Unsere Hunde leben im Luxus! Das dürfen wir nie vergessen! Schaut Dich dein Hund an, bedeutet das nicht immer, dass er hungrig ist. Er schaut Dich vielleicht auch nur an, weil er dich liebt :)
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